„the most important thing I have ever done“
Duke Ellington
Duke Ellingtons „Sacred Concert“ in der Fassung von Høybye/Pedersen
Der legendäre Jazzpianist, Bandleader und Komponist Duke Ellington wurde im Alter von 65 Jahren gebeten, Musik für eine Konzertreihe zu komponieren, die anlässlich einer Einweihungsfeier der Grace Cathedral in San Francisco 1965 uraufgeführt wurde. Spiritualität ist immer ein wichtiger Impuls in Duke Ellingtons Musik gewesen.
So kam es, dass Ellington zwischen 1966 und 1974 in den USA und Europa mit den insgesamt drei „Sacred Concerts“, die er schließlich komponiert hatte, auftrat. Er verpflichtete für die Aufführungen verschiedene Solisten und Chöre der jeweiligen Gegend.
Die Musik der „Sacred Concerts“ bestand sowohl aus alten Kompositionen, die für die jeweilige Aufführung bearbeitet wurden, als auch aus neuem Material. Die Reihenfolge der einzelnen Stücke war nicht festgelegt und konnte von Konzert zu Konzert variieren – nicht unüblich im Jazz. So verwendete Ellington z. B. Teile des ersten „Sacred Concert“ im dritten usw. Es scheint, dass er die Zusammenstellung der Stücke jeweils kurz vor den Auftritten mit seinen Musikern festlegte. Aus diesem Grund existiert auch keine komplette Partitur der drei Konzerte.
1993 wurde der Chorleiter und Komponist John Høybye gebeten, einen Workshop zu Ellingtons „Sacred Concerts“ zu leiten. Weil eben keine Partituren vorhanden waren, entschied er sich dazu, die Musik gemeinsam mit Peder Pedersen neu zu arrangieren. Dabei gab er dem Chor eine deutlich gewichtigere Rolle als von Ellington ursprünglich vorgesehen: Im Original sang der Chor oft nur einstimmig (wohl dem Umstand geschuldet, dass meist nur wenig Zeit zum Proben mit dem jeweiligen Chor blieb, außerdem war Ellington als Orchesterleiter mit Vokalmusik nicht so vertraut). Nun stehen in der Høybye/Pedersen-Version Chor und Band gleichberechtigt nebeneinander. Da diese Version aus Material aller drei „Sacred Concerts“ besteht, wurde sie schlicht „Sacred Concert“ genannt.